DER FCG
Mit Raubein Alfred & Haudegen Otto

WIE ALLES BEGANN

An einem Abend im August 2015 hat alles begonnen. Mein Opa und ich saßen auf dem Balkon und schwelgten in Erinnerungen.

Wir wohnen beide in unterschiedlichen Dörfern, die früher, als sie noch in der gleichen Klasse (unterste Liga überhaupt) kickten, ganz klar Kontrahenten waren. Richtige Derbys eben, nachdem die Dörfer ja nur 3 Kilometer voneinander trennen.

Bei uns gibt es ein Thema, welches immer bei den Gesprächen dabei ist: Fußball. Dann wird stets über dies und jenes Vorkommnis vom Wochenende oder der Vorwoche geredet, sei es international, national oder regional. Meist wurde dann über die schrillsten Vorfälle „gefachsimpelt", wenn man das überhaupt so nennen kann.

Wie eben an diesem Abend im August. „Früher hätte es das nicht gegebenen!“, setzte Opa bei seinen Ausführungen oft hinten dran. Was dann oft zu der Frage von mir führte: „Was hätte es früher nicht gegeben?“ Und dann kamen sie, die Geschichten, die ins Buch eingebaut wurden.

Seien es jetzt der Spieler, der als Zuschauer eine Meisterschaft entschied, die Bierpreise früher, die Partys nach Siegen am Sonntag, der Trainer, der vor einem Pokalspiel in den Urlaub ging und nach dem Sieg der Mannschaft entlassen wurde oder die Trikots von früher mit ihren nicht vorhandenen Trikotnummern.

All diese Sachen wurden in diesem Buch in unterschiedlichsten Geschichten untergebracht. Durch diese Geschichten entstanden dann die verrücktesten Charaktere bzw. deren Eigenschaften, die dann noch etwas „aufgepimpt" und erweitert wurden. Auf Basis dieser Geschehnisse von früher, wurde der Fußball mit seinen typischen Charakteren von heute gegengespiegelt und eine Saison entwickelt, in welcher die Charaktere „vom alten Schlag“ auf die Charaktere von heute treffen. Orte, Handlungen, Personen sind natürlich frei erfunden, beruht aber unterschiedlichsten Erzählungen.

Obwohl ich viele dieser Erinnerungen zusammengefasst habe, hatte ich eigentlich zu keinem Zeitpunkt das Ziel, ein Buch zu schreiben.

An einem Abend nach dem Fußballtraining saß ich zuhause und las mir die ganzen Geschichten noch einmal durch. Irgendwie entwickelte sich dann eine Geschichte dazu. Nach und nach kamen dann immer wieder neue Gedanken und das Buch begann. Nicht selten dachte ich beim Schreiben des Buchs: „Das kann ich nicht bringen!“, hab es dann aber doch eingebaut.

Apropos, das kann man nicht bringen. Auch so ein Kuriosum, wie der Buchtitel entstand.

Als ich letzten Sommer mit meiner Freundin auf der Rückfahrt aus dem Urlaub war und wir an einem Rasthof kurz Pause machten, wusste ich noch nicht, dass ich in wenigen Minuten meinen Buchtitel haben würde. Auf dem Weg zu den Toiletten, die in diesem Rasthof eine Etage tiefer waren und durch eine schmale Wendeltreppe zu erreichen waren, ist mir schon von großer Entfernung ein Reisebus aufgefallen.

Ausgestiegen ist eine große Seniorentruppe, die das gleiche Ziel wie ich hatte: die Toiletten. So weit, so gut. Ich beschleunigte meinen Schritt, um vor dieser Gruppe die Treppen zu erreichen. Glück gehabt, dachte ich noch, bevor ich hinunterging.

Die Ernüchterung folgte aber schnell. Es muss wohl zuvor noch ein Bus angekommen sein. Also wartete ich. Warum auch immer, aber ungewöhnlicherweise ging es in der Damenschlange schneller vorwärts als bei den Herren.

Gut, ich kam aus dem Urlaub und war diesbezüglich entspannt. 5 Minuten hin oder her, auf die kam es bei einer längeren Autofahrt auch nicht mehr an. Als ich dann den Weg nach oben antrat, ging es aber wieder nur zäh vorwärts. Ein paar Senioren „blockierten“ den Aufgang, weil sie ein Gespräch genau dort zu Ende führen mussten. Die Treppe war blockiert.

Vor mir wartete ein etwa 20-Jähriger auch schon sehnsüchtig, dass es weitergehen würde, der war allerdings weniger entspannt. Doch es ging nicht weiter. Trotz höflicher Bitte seinerseits ging es nicht vorwärts und die älteren Damen redeten munter weiter. Völlig genervt und ungeduldig bat er die beiden älteren Damen, jetzt endlich Platz zu machen.

Doch die Damen waren wohl genauso tiefenentspannt wie ich und rührten sich keinen Zentimeter. Und dann kam es. Der 20-Jährige schaute sie daraufhin deutlich angefressen an und fauchte etwas sarkastisch: „Ja, da kann man sich schon mal Zeit lassen, wenn es zum letzten Ausflug überhaupt geht!“ Ab jetzt war „Rambazamba“!

Die beiden älteren Damen schauten sich völlig entsetzt an, schauten dann ihn entgeistert an und kurz darauf mich. Ich schaute auch etwas konsterniert und konnte nicht so recht glauben, was ich da gehört hatte. Die Damen waren völlig schockiert und machten umgehend Platz für uns. Der etwa 20-Jährige bedankte sich noch freundlich und ging vorbei. „Letzter Ausflug!“, dachte ich mittlerweile etwas schmunzelnd, als ich an den beiden Damen vorbeiging. „Ja genau, so geht’s Raubein Alfred als Trainer des FCG auch. Letzter Ausflug Trainerbank!“